1714-03-08Weimar, Deutschland1788-12-14Hamburg, Deutschlandmale

Sonate g-moll, Wq 88, für Bratsche und Cembalo

(Jappe 27)
Besetzung
Bratsche, Cembalo
Entstehungsjahr
1759
Verzeichnis, Nr.
Wq 88
Tonart
g-moll
Gattungen
Sonate, Duo
Literatur
Ewald · Directory «Musik für Bratsche», CH, 2013 Jappe · Directory «Viola Bibliographie», 1998 (S. 27) Collection Foundation Musica Classica
Verlag
Walhall
International Music Company, 1955
Consequentia (2 Va., Vc.), 2012
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Inputs

PhSch : 
  
Die Triosonate in g ist in der Version für obligates Cembalo und Bratsche jüngst auch noch auf einer weiteren, 2017 erschienenen Einspielung barocker Sonaten für Bratsche und Cembalo veröffentlicht worden: https://www.jpc.de
Das Pandolfis Consort Wien hat dafür eine Auswahl aus originalen Werken, zeitgenössischen Alternativbesetzungen und modernen Bearbeitungen zusammengestellt.
PhSch : 
  
Die (Trio-)Sonate in g (Wq 88 bzw. H 510) entstand 1759 für Viola da gamba und obligates Cembalo für den preußischen Hofgambisten Ludwig Christian Hesse. Bachs autographe Partitur des Trios, überliefert in der Staatsbibliothek zu Berlin (Signatur: Mus.ms. Bach P 357 [11], S. 67–74), steht online zur Verfügung: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/
Allerdings existiert auch eine zeitgenössische Stimmenabschrift einer Fassung für Bratsche, angefertigt von Johann Heinrich Michel, Bachs Hamburger Hauptkopist, in der ehemaligen Sammlung des Schweriner Organisten Johann Jacob Heinrich Westphal, heute im Conservatoire royal in Brüssel (Signatur: 5635), die die Grundlage aller Ausgaben für Bratsche bildete.

In der Henle-Ausgabe ist sowohl die Gamben- bzw. Bratschenfassung, wie auch eine moderne Adaption für Violoncello vorhanden. Daneben enthält die Ausgabe auch die originalen Gambenfassungen der Sonaten in C-Dur (Wq 136 bzw. H 558) und D-Dur (Wq 137 bzw. H 559) mit Basso-continuo-Begleitung sowie moderne Bearbeitungen der Solo-Stimmen für Bratsche und Violoncello. Begründet hat man die modernen Adaptionen folgendermaßen: «Anknüpfend an die Überlieferung und zeitgenössische Bearbeitungspraxis bietet unsere Urtext-Ausgabe die Gambensonaten in drei Spielfassungen in der originalen Lage: für Viola da Gamba oder Viola (HN 990) sowie für Violoncello (HN 991). Die Violastimme folgt dem Vorbild der oben erwähnten zeitgenössischen Abschrift J. H. Michels, die grundsätzlich die Originallage der Gambe beibehält, aber wegen der unteren Tonraumbegrenzung den Violapart gelegentlich [in T. 29 und 97 des Kopfsatzes] in die nächsthöhere Oktave verlegt. Während in der Sonate Wq 88 nur wenige Transpositionen notwendig sind [die Bach selbst autorisierte: In der Stimmenabschrift der Originalfassung im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien, Signatur: XI 36270, die sich ursprünglich in Bachs Besitz befand und die Michel offenbar als Vorlage für die Bratschenfassung diente, deutete Bach in der Gambenstimme an den beiden o.g. Stellen eigenhändig Oktavierungen an], erfordern die Sonaten Wq 136 und insbesondere Wq 137 stärkere Eingriffe.»
Ob der Begriff Urtext bei den Bearbeitungen für Bratsche und Violoncello im Falle der Sonaten Wq 136 und 137 (gilt auch für die Violoncello-Fassung bei Wq 88) überhaupt angemessen ist, darüber kann man streiten. Die Begründung wirkt etwas ungeschickt, denn da für die beiden Solo-Sonaten keine zeitgenössischen Fassungen für Bratsche oder Violoncello vorliegen, kann man zumindest nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass solche einmal vorhanden waren. Natürlich kann man argumentieren, dass das Verfahren durch die Überlieferung von Wq 88 legitimiert ist, allerdings sollte man dann nicht mehr mit dem Urtext-Begriff operieren, zumal Wq 136 und 137 einer anderen Gattung angehören als Wq 88 (es ist etwas anderes, die Oberstimme eines generalbassbegleiteten Solos für ein anderes Instrument einzurichten, als – der Praxis der Zeit folgend und vielfach durch Quellen belegt – in einem Trio entweder neben einer Oberstimme ein obligates Cembalo einzusetzen oder eine Triosonate mit zwei unabhängigen Oberstimmeninstrumenten und Generalbassbegleitung daraus zu machen, ohne dass Eingriffe notwendig sind).
In der Fachzeitschrift Das Orchester (Heft 1, 2013, S. 69) erschien eine Rezension der Henle-Ausgabe: https://dasorchester.de/artikel/gambensonaten-wq-88-136-137-ausgabe-fuer-violoncello/
In der kritischen Complete-Works-Ausgabe der Werke C. P. E. Bachs ist die Gambensonate Wq 88 enthalten und steht als Download zur Verfügung: http://cpebach.org/toc/toc-II-3-1.html
(Für weitere Informationen siehe Keyboard Trios I, hrsg. von Doris Bosworth Powers, Anhang hrsg. von Peter Wollny, in: Carl Philipp Emanuel Bach. The Complete Works, hrsg. von The Packard Humanities Institute, Serie II, Bd. 3.1, Los Altos 2011, insb. S. xiii, xv, 129 ff., die Quellenbeschreibungen A6 [S. 149], A10 [S. 150 f.] und D2 [S. 154 f.] sowie die Einzelanmerkungen [S. 168 f.].)
Die Sonate in g-Moll ist in der Fassung für Bratsche auf einer Aufnahme der Bratschistin Pauline Sachse mit spätbarocken Sonaten für Bratsche und Tasteninstrument, die Mitte Oktober 2017 bei dem Label CAvi erschien, eingespielt: https://www.highresaudio.com/de/album/view/jsn66x/pauline-sachse-andreas-hecker-viola-galante

New CD: Viola Galante (see Link in Media Center)New CD: Viola Galante (see Link in Media Center)
Sonate g-moll, Wq 88, für Bratsche und Cembalo