Yuri Abramovich Bashmet • Teil 2
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von Mascha Seitz
Den Teil 1 über Yuri A. Bashmet finden Sie hier...
Ein besonderes Verhältnis hat Bashmet zur Musik von Dimitri Schostakowitsch. Sie zeige alles Paradoxe auf, was in Russland geschehen sei. Sie sei mächtig und zugleich sehr spirituell. Sein letztes Werk, die Sonate für Klavier und Bratsche bezeichnete Bashmet als „das Größte, was je für dieses Instrument komponiert wurde“. Schostakowitsch vollendete das Werk im Krankenhaus, kurz vor seinem Tod, er selbst bekam es nie zu hören. Bashmet war es, der das Stück mit dem Pianisten Mikhail Muntian zwei Wochen nach Schostakowitschs Tod 1975 in dessen Wohnung erst-aufführte.
Wettbewerbe und Preise
Folgend einige Preise Bashmets:
1976 erster Preis beim ARD-Musikwettbewerb
1986 staatlicher Preis der UdSSR
1993, 1995, 2000 staatlicher Preis der Russischen Föderation
1995 Léonie-Sonnig-Musikpreis
1998 erhielt seine Aufnahme des 13. Streicherquartetts von Schostakowitsch und des Quintetts von Brahms eine Grammy Nominierung und wurde vom Strad-Magazine als „Bestes Album 1998“ ausgezeichnet.
Für eine CD mit dem „Violinkonzert“ von Sofia Gubaidulina und Giya Kanchelis „Styx“ wurde er für den Grammy nominiert und mit dem Schallplattenpreis „Diapason d'Or“ ausgezeichnet.
2008 wurden die Moskauer Solisten unter seiner Leitung mit dem Grammy (beste Performance kleiner Ensembles) ausgezeichnet
Ehrungen und Ehren
Yuri Bashmet gilt derzeit als einer der bedeutendsten Musiker und zählt zur absoluten Spitze in der Welt der Viola. Im Folgenden nur einige der wichtigsten Ehrungen, die Bashmet zuteil wurden.
Zu seinen zahlreichen Ehrungen zählen bereits frühe Ehrentitel der RSFSR (1983) und der UdSSR (1991)
Es folgten 1999 Ehrungen des französischen Kultusministeriums und der litauischen Regierung. 2000 eine Ehrung durch den italienischen Präsidenten und 2002 erhielt er den Verdienstorden für das Vaterland, von Wladimir Putin. Er ist Ehrenbürger der Stadt Rousse in Bulgarien, Ehrenprofessor der Moskauer Staatsuniversität.
Er ist Ehrenmitglied der Londoner Royal Academy of Music und der französischen „Légion d'honneur“.
Über 50 besondere Ehrungen erhielt Bashmet von diversen Komponisten.
So viele Stücke wurden bislang für Yuri Bashmet geschrieben oder ihm gewidmet. Besonders erwähnenswert sind Sofia Gubaidullinas Violinkonzert, John Taverners „The Myrrh Bearer“, Giya Kanchelis „Styx“ und diverse Werke Alfred Schnittkes.
Schnittke bezeichnete er 1989 als den größten lebenden Komponisten der Welt. Er wäre der einzige, der Schostakowitschs Geist weiterleben lässt.
Bashmet und die Heimat
Als kulturelle Umrahmung der Winterolympiade in Sotschi leitete Bashmet das VII. Internationale Kunstfestival. Über die Aufregung vor den Konzerten sagte er:
„In der sowjetischen Zeit, wenn jemand zu einem internationalen Wettbewerb fuhr, da wollte er einerseits selbst gewinnen, natürlich, und das verlangte viel Arbeit. Aber andererseits war da das millionenstarke Hinterland, die riesige Verantwortung! Auch jetzt empfinde ich das: Man muss nicht einfach nur gut auftreten, das Kulturprogramm muss allein für sich erklingen, wird es doch die ganze Welt sehen und hören! Wir müssen hier alle unser Bestes geben: hinter mir steht mein Vaterland und nicht nur mein Beruf.“
Yuri Bashmet hätte oft genug die Möglichkeit gehabt das kalte Russland gegen einen schicken warmen Ort einzutauschen. Auch zu Zeiten der Sowjetunion, als zahlreiche Künstler das Land verließen und die russische Kunstszene auszubluten begann, kam eine Emigration für Bashmet nie in Frage. Ihm lag stets am Erhalt der russischen Kulturlandschaft.
1991 tourte er mit den „Moskauer Solisten“ in Frankreich, wo nach dem Konzert die meisten Künstler nicht zurück nach Moskau reisten. Bashmet trat von seiner Position als Orchesterleiter zurück. Jedoch gründete er die „Moskauer Solisten“ nach seiner Rückkehr erneut mit neuen Musikern.
Moskau bezeichnete er als sein kulturelles Zentrum. München oder Paris seien Städte, die man gerne besucht aber auch gerne wieder verlässt.
2014 war er einer der „Kulturschaffenden“ die einen offenen Brief unterzeichneten, der die Position Putins in der Ukrainekrise unterstützt.
Diese Geste kostete ihn den Ehrenprofessortitel an der Nationalen Musikakademie Lviv (Ukraine). Der Titel wurde ihm noch im selben Monat aberkannt.
Dokumentation auf Youtube über Yuri Bashmet in Deutsch
https://www.youtube.com
Quellen:
http://www.allmusic.com/artist/yuri-bashmet-mn0000537571/biography
https://de.wikipedia.org/wiki/Juri_Abramowitsch_Baschmet
https://en.wikipedia.org/wiki/Yuri_Bashmet
http://www.onyxclassics.com/pressroom/ONYX4032.pdf
Klangproben:
https://www.youtube.com/watch?v=zzKs4JV9-qo
Eine Aufnahme von Hindemiths Sonate für Viola, op.11 Nr. 4; 1985 in Moskau. Yuri Bashmet spielt gemeinsam mit Swjatoslaw Richter
https://www.youtube.com/watch?v=pI0F83eQElU
Hier der dritte Satz von Schnittkes Viola-Konzert. Das Konzert widmete Schnittke Bashmet. Yuri Bashmet spielt die Solo-Bratsche, Dirigiert von Waleri Gergijew.
https://www.youtube.com/watch?v=NfZ0JtMxhW4
Spivakov-Bashmet Mozart Duos